Nur geringes Wachstum bei OTC-Arzneimitteln in der Offizin

11. Juni 2025
Eine Apothekerin steht hinter dem Tresen einer Offizin-Apotheke und hält ein rezeptfreies Medikament in den Händen.
Apotheke

Der Markt für OTC-Arzneimittel und weitere rezeptfreie Produkte legt nur leicht zu, wie aktuelle Marktdaten von Insight Health zeigen. Demnach ist der Markt für das verschreibungsfreie Sortiment in den Offizinen von 2024 auf März 2025 nach Umsatz um 1,4 % gewachsen (Basis: 2024 vs. MAT 2025.3, Arzneimittelpreis des pharmazeutischen Unternehmers – ApU), nachdem er von 2023 auf 2024 noch um 2,7 % zugelegt hatte. Weiterhin im Aufwind ist der Umsatz im verschreibungsfreien Segment der Versandhandelsapotheken. 

Der Wachstumstrend für verschreibungsfreie Produkte in den Vor-Ort-Apotheken knüpft nicht mehr an die Entwicklung der Vorjahre an. Das stärkste Wachstum auf Basis des Zwölfmonatswerts von März 2025 zeigten apothekenpflichtige Arzneimittel mit einem Zuwachs von 1,6 %, gefolgt von Nichtarzneimitteln mit einem Anstieg von 1,3 % sowie nicht apothekenpflichtigen Arzneimitteln, deren Umsatz lediglich um 0,3 % anstieg (MAT 2025.03 vs. Jahr 2024, Basis: ApU).

Das Balkendiagramm zeigt die Umsatzveränderung rezeptfreier Medikamente im Vergleich zum Vorjahr

Offizin: Umsatzänderung verschreibungsfreier Sortimente gegenüber Vorjahr in %

Bei Gegenüberstellung des Jahres 2023 mit den Jahren 2022 und 2021 hatte der Markt für verschreibungsfreie Produkte in den stationären Apotheken insgesamt noch stark gewonnen. Während wir von 2020 auf 2021 für das verschreibungsfreie Sortiment lediglich einen leichten Anstieg von 0,4 % bei den Vor-Ort-Apotheken hatten verzeichnen können, lag das Wachstum des nicht rezeptpflichtigen Sortiments in den Offizin-Apotheken von 2021 auf 2022 insgesamt bei 10,8 %, von 2022 auf 2023 bei 4,4 % und von 2023 auf das Jahr 2024 bei 2,7 %.

Die dynamischste Entwicklung in den stationären Apotheken zeigten während der letzten Jahre apothekenpflichtige Arzneimittel: Während in den Jahren 2020 und 2021 viele Kundinnen und Kunden den Besuch ihrer Vor-Ort-Apotheke aufgrund der Pandemie gemieden und bei den Versandapotheken ihre Arzneimittel bestellt hatten, stieg die Nachfrage nach apothekenpflichtigen Arzneimitteln im Jahr 2022 in den Vor-Ort-Apotheken stark an. Auf einen Rückgang von 0,3 % folgte ein deutliches Wachstum von 14,8 % im Jahr 2022. Ein Jahr später lag das Umsatzplus in den Offizinen immerhin noch bei 3,9 %. Von 2023 auf 2024 verzeichneten die Vor-Ort-Apotheken für apothekenpflichtige Arzneimittel einen Umsatzanstieg von 2,6 %.

Entscheidend ist in diesem Zusammenhang, dass für die Post-Pandemie-Zeit einerseits manche Verhaltensweisen erlernt und beibehalten worden sind (z. B. Online-Meetings), andererseits Gewohnheiten aus der Vor-Pandemie-Zeit aber auch wiederentdeckt werden (z. B. Shopping) und „alte“ Verhaltensweisen zurückkehren. Apothekenpflichtige Arzneimittel werden grundsätzlich wieder stärker in der Apotheke vor Ort eingekauft, wobei die Nachfrage nicht mehr so stark ist wie unmittelbar nach der Corona-Zeit.

Nichtarzneimittel erzielten auch während der Pandemie ein moderates Wachstum in den Vor-Ort-Apotheken. Im Jahr 2021 zeigte die Entwicklung einen Anstieg von 2,2 % gegenüber dem Vorjahr. In 2022 lag der Umsatzanstieg für Nichtarzneimittel in der Offizin bei 6,3 % und 2023 immerhin noch bei 5,8 %. Von 2023 auf 2024 verzeichneten die stationären Apotheken für Nichtarzneimittel ein Umsatzplus von 3,3 %. 

Nicht apothekenpflichtige Arzneimittel erzielten in 2021 mit einem Minus von 9,3 % den stärksten Rückgang in den stationären Apotheken. Nach der Pandemie stieg der Umsatz mit verschreibungsfreien Produkten zwar wieder um 4,9 % an, aber ging im Jahr 2023 wiederum um 4,1 % zurück und verlor von 2023 auf 2024 weitere 3,9 %.

Versandapotheken auf dem Vormarsch

Der Wachstumstrend für verschreibungsfreie Produkte im Markt der Versender hält weiterhin an, wie Marktdaten von DatamedIQ belegen (+3,1 %, MAT 2025.03 vs. Jahr 2024, Basis: ApU). Das stärkste Wachstum auf Basis des Zwölfmonatswerts März 2025 zeigten apothekenpflichtige Arzneimittel sowie Nichtarzneimittel mit einem Zuwachs von jeweils 3,1 %, gefolgt von nicht apothekenpflichtigen Arzneimitteln, deren Umsatzanstieg derzeit bei 1,7 % liegt (MAT 2025.03 vs. Jahr 2024).

Den vollständigen Originalartikel lesen Sie im DAP Dialog (Ausgabe 87, Juni 2025). Für weitere Informationen zu einer unserer passenden Lösungen für die Datenanalyse klicken Sie hier: Pharmacy Cube

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